
Auf den ersten Blick könnte Donnie Darko ein normaler, unkomplizierter Teenager sein. Geordnete FamilienverhĂ€ltnisse, verstĂ€ndnisvolle Eltern, eine nette Freundin. Aber Donnie hat ein mentales Problem. Besser gesagt, ein eingebildetes (oder etwa nicht?) Kaninchen namens Frank. Ein drei Meter groĂes, ziemlich dĂ€monisches Kaninchen. Nachts, wenn alles schlĂ€ft, spricht seine sonore Stimme zu ihm und erteilt ihm RatschlĂ€ge. Die sind manchmal hilfreich (âGeh mal vor die TĂŒr, denn gleich durchschlĂ€gt eine Flugzeugturbine deine Zimmerdecke.â) und manchmal nicht (âLege deine Schule in TrĂŒmmer.â), bezĂŒglich jedweder Zukunftsprognose aber grundsĂ€tzlich zutreffend. Die elterlicherseits engagierte Diplompsychologin ist genauso ratlos wie der schuleigene Motivationstrainer oder die freundliche Klassenlehrerin. Als Frank Donnie erklĂ€rt, dass in ziemlich genau 28 Tagen, 6 Stunden, 42 Minuten und 12 Sekunden die Welt untergeht, ist guter Rat mal wirklich teuer. Was ist Einbildung, und wo beginnt die RealitĂ€t? Gar nicht so leicht zu sagen in Richard Kellys (Buch und Regie) KinodebĂŒt. Fest steht indes, dass âDonnie Darkoâ zu den originellsten, wendungsreichsten und intelligentesten Beispielen des neuen amerikanischen Horrorkinos zĂ€hlt. âMein Freund Harveyâ trifft âFinal Destinationâ, moderner Teenieschocker trifft eine filigrane Sci-Fi-Story mit satirisch-ironischer Note. Drew Barrymore produzierte und ĂŒbernahm eine Nebenrolle, Hollywoods aufstrebender Jungstar Jake Gyllenhaal ĂŒberzeugt als Titelheld. Eine faszinierende Reise ins Ich.
Der Zuschauer bleibt wĂ€hrend des Film immer im Unklaren darĂŒber, inwiefern die Geschehnisse der RealitĂ€t entsprechen oder aus Donnies verdrehtem Geist entstammen. Eine klare, objektive Inhaltsangabe fĂ€llt daher schwierig.